Kapitel 1

Der Verräter

Ich gehe immer wieder gerne an einem wunderschönen Tag wie er heute Morgen war, eine Runde spazieren, denn ich finde es entspannend im Wald den Vögeln zu lauschen. Mein Lieblingsort ist ein kleiner See, er ist etwas abseits gelegen und daher auch ganz besonders Idyllisch. Von dem ganzen regen Treiben der Stadtbewohner ist nichts mehr zu hören und so genieße ich die Zeit bis mich meine Pflichten rufen. Mein bisschen Geld verdiene ich als Stallbursche am Hofe des mächtigen aber auch großzügigen Königs Albrecht. Es ist nicht viel, aber es reicht aus um ein bescheidenes Leben zu führen.

 

Am heutigen Tage passierte aber etwas Ungewöhnliches. Ich hörte fremde Stimmen. An diesem Ort habe ich bisher noch nie jemand anderen gesehen und so war ich neugierig wer sich in diese Gegend verirrt hatte. Durch die Büsche konnte ich einen Ritter in Rüstung erkennen, er trug einen blauen Umhang und einen Adler auf der Brust. Mein Vater hatte mir immer aus alten Büchern vorgelesen es waren Schauergeschichten über alte Mythen und Legenden. In einer von diesen Geschichten ging es um einen geheimen und sehr mächtigen Orden, angeführt von einer Hexe. Noch niemand hatte sie je zu Gesicht bekommen aber die Geschichten, die man über sie erzählte waren grausam und erschreckend. Die Anhänger dieses Ordens trugen ebenfalls einen solchen Adler wie dieser Ritter. Als Kind fand ich die Geschichten angsteinflößend, inzwischen weiß ich aber, dass es Magie und den ganzen Hokuspokus nicht gibt. Daher ist wohl auch dieser Ritter kein Diener des Bösen sondern nur aus einem anderen Land und auf der Durchreise.

Doch er war nicht alleine, er redete mit einem Mann. Diesen hatte ihn schon mal gesehen. Er ist ein reicher Kaufmann aus der Stadt und kam des Öfteren auf des Königs Hof. Ich bin zu weit weg um genau zu verstehen über was sie reden, aber der Ritter zeigt mit dem Schwert sehr bedrohlich in die Richtung der Stadt. Anschließend gibt er dem Kaufmann einen Smaragd und geht. Das ist alles sehr Mysteriös. Ich beschließe den König zu warnen, denn auch wenn ich nicht weiß was genau das eben zu bedeuten hatte, so bin ich mir sicher, dass hier irgendetwas faul ist.

So schnell ich kann, renne ich zurück in die Stadt. Zum Glück bin ich sehr beweglich und kann so eine Abkürzung über ein unwegsames Gelände nehmen.

In der Stadt angekommen verlor ich keine Zeit und lief direkt zum Thronsaal. König Albrecht uns seine Ritter kennen mich. Ich habe sie oft zum Lachen gebracht, auch in schwierigen Zeiten. Außerdem kümmere ich mich um sein prächtiges Pferd. Es ist sein ein und Alles seit dem die Königin bei der Geburt seines Kindes verstarb. Zum Glück traf ich ihn auch gleich an und erzählte von meinem Erlebnis. Er hörte aufmerksam zu und wirkte dabei etwas nachdenklich. Anschließend sprang er auf und lief schnellen Schrittes nach oben auf den Bergfried und was er da sah war sehr beunruhigend. Eine Armee marschierte auf und es sah nicht so aus als kämen sie in friedlicher Absicht….